Bundestrainer Efthimios Karamitsos 2014 in Schleswig

Perle unter den Karate-Lehrgängen im Norden

Alljährlich im Januar veranstaltet das Karate-Dojo IPPON Schleswig e. V. einen Top-Karate-Lehrgang unter der Leitung des Bundestrainers Efthimios Karamitsos. Diesmal machten am 25. Januar Karateka vom Anfänger bis zum hohen Schwarzgurt-Rang die Sternfahrt nach Schleswig, um am Kampfsport-Ereignis des Nordens teilzunehmen. Und nach einem langen, geistig wie körperlich anspruchsvollen Samstag waren sich wieder alle Teilnehmer einig, dass sich der Weg in der eisigen Jahreszeit gelohnt hat.

Karate ist Karate, auch beim Bundestrainer. Was aber macht seine Übungsstunden zum besonderen Erlebnis? Natürlich tragen dazu die hohen Erwartungen an die Attraktion des Lehrgangs bei, ebenso wie das Bedürfnis, sich mit dem, was man kann, hier so gut wie möglich zu zeigen. Doch vor allem ist es die Inspiration der beeindruckenden Persönlichkeit des Bundestrainers, die fasziniert, wenn er, was wir an sich alle können, in ungewöhnliche Zusammenhänge stellt und nach seinen perfekten Vorgaben umsetzen lässt.
Wie Efthimios in seinen ideenreichen Trainingseinheiten, getrennt nach höheren und niedrigeren Farbgurten, Bewegungsabläufe entwickelte und in die gewählte Kata der jeweiligen Leistungsstufe überführte, das machte bei aller geforderten Konzentration einfach Spaß, namentlich den ganz jungen Karateka, die sich beim Nachvollziehen der meisterlichen Anleitungen selbst übertrafen. Ging es bei der Unterstufe schwerpunktmäßig um die Kata Heian Yondan, steuerte der Bundestrainer mit der Oberstufe zielstrebig die weniger geläufige Kata Nijushiho an, für die der Wechsel zwischen fließenden Bewegungen zu Spannungsaufbau und Lösung in explosiven Techniken charakteristisch ist. Gerade bei dieser Kata wird die scheinbar paradoxe Verbindung von Harmonie und Kampf als wesentliches Element des Karate deutlich. Das Fließen und ineinander Übergehen der Aktionen kann man sowohl als schnelles Yoga wie auch als hocheffiziente Selbstverteidigung verstehen.
Die kampfkünstlerischen Unterweisungen durch den Bundestrainer sind im Alltag größtenteils bald wieder vergessen. Aber das Erlebnis des prominenten Karate-Leitbildes bewirkt, dass die vor dem geistigen Auge etwas verwischten Karate-Maßstäbe wenigstens vorübergehend wieder klare Konturen bekommen, vom Motivationsschub abgesehen, den jeder aus dem Lehrgang mitnimmt. In der großen Pause des Lehrgangs fanden die Farbgurt-Prüfungen statt, die 20 Karate-Sportlern vom Bundestrainer und zwei Assistenten abgenommen wurden. Die Kandidaten zeigten durchweg starke Leistungen auf zum Teil hohem Karate-Niveau. Sie gingen schließlich mit dem Hochgefühl nach Hause, sich ihre beurkundete Höhergraduierung in einem außergewöhnlichen Rahmen verdient zu haben.
Karate-Lehrgänge sind ein Gesamterlebnis, in das die ehrenamtlichen Veranstalter viel Arbeit investieren. Unser Sport wäre ohne das Netz ihres Lehrgangsangebots undenkbar, das sich über das ganze Bundesgebiet im Jahreslauf verteilt. Die Schleswiger Veranstaltung unter der Leitung des Bundestrainers zählt hier zweifellos zu den Perlen.

Ulrich Fischer
Infos unter www.karate-schleswig.de

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